Tipps gegen das Schweigen

Auch wenn es missbrauchten Kindern sehr schwer fällt, darüber zu reden, was ihnen angetan wird, so sendet jedes Kind in einer solchen Situation doch gewisse Signale aus und reagiert mit Verhaltensauffälligkeiten.
Sie lassen zwar nicht in jedem Fall einen Rückschluss auf einen sexuellen Missbrauch zu. Doch je mehr der nachfolgenden Symptome sichtbar werden, desto wahrscheinlicher liegt auch ein sexueller Missbrauch vor:

Schlafstörungen, Bettnässen, Bauchschmerzen, Sprachstörungen, Rückfall in Kleinkindverhalten, gestörtes Essverhalten, auffallende Angstzustände, Schulschwierigkeiten, Festklammern, erhöhtes Sicherheitsbedürfnis, Rückzug in Phantasiewelten bis hin zum Lügen, Kontaktlosigkeit, keine Freundschaften, Angst vor Erwachsenen. Bei älteren Kindern kann es auch zum Alkohol- und Drogenmissbrauch oder zu wiederholten Straftaten kommen – insbesondere zu Diebstählen. Relativ sichere physische Anzeichen sind: Unterleibsverletzungen, Blutergüsse und Bisswunden im Genitalbereich sowie Geschlechtskrankheiten.

Das ausgebeutete Kind lebt häufig in einer sich selbst isolierenden Familie, die sich der Außenkontrolle entzieht. In dieser “Missbrauchsfamilie” können Täter sich sicher sein, dass das Kind und die Menschen in seiner Umgebung die Tat verschweigen.

 

Deshalb muss immer wieder an folgendes erinnert werden:

  • Alle Erwachsenen haben – ganz unabhängig von verwandtschaftlichen oder bekanntschaftlichen Beziehungen - die Verpflichtung zum Hinsehen und Einschreiten, um der Gewalt gegen Kinder und ihrer sexuellen Ausbeutung wirkungsvoll zu begegnen. Die Einschaltung der Polizei ist ein legales und wirksames Mittel, um den sexuellen Missbrauch – insbesondere im sozialen Nahbereich – zu beenden.

  • Kinder sollen im Alltag Respekt erfahren und Selbstvertrauen entwickeln. Erfahrungsgemäß sprechen Täter bevorzugt unsicher und unselbständig wirkende Kinder an. Selbstbewusstsein ist der wirksamste Schutz vor sexuellem Missbrauch.

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